Zahngesundheit

Zum Beispiel schöne Zähne: Alles zum Thema Invisalign

Meine dreizehnjährige Nichte sollte vor Kurzem eine Zahnspange bekommen und war darüber natürlich nicht sonderlich begeistert. Schließlich sind die bekannten Modelle nicht sehr schön und die Träger sehen aus, als ob sie ein riesiges Drahtgestell im Mund haben. Kein Wunder, wenn die Träger von Zahnspangen gerne mal verspottet werden und ich litt mir ihr, als sie mir von diesem für sie ziemlich schrecklichen Ereignis erzählte. Dann aber erfuhr ich von einer Freundin, dass es mittlerweile eine richtig geniale Technik gibt, die noch recht jung, aber trotzdem schon voll ausgereift ist: Invisalign. Dabei werden die Zähne nicht nur sehr schonend, sondern geradezu unsichtbar begradigt und das schien mir so überzeugend, dass ich es gleich meinem Bruder und seiner Tochter mitteilte. Sie gingen dann zu einem ausgebildeten Kieferorthopäden und dieser stellte die passende Zahnspange für meine Nichte her. Sie ist glücklich damit, ihre Zähne werden völlig gesund und das im Mund sich befindliche Hilfsmittel ist so gut wie nicht zu sehen. Das fand ich so bemerkenswert, dass ich hier gleich mal einen Eintrag dazu verfassen muss.

Historisches zu Invisalign

Vor weit mehr als hundert Jahren bereits erfand Edward H. Angle eine Art Zahnklammer. Später hat sich dann der Name der Zahnspange mehr oder minder verbreitet und heutzutage gibt es die unterschiedlichsten Verfahren überall auf der Welt. Damals waren die ersten Modelle echte Provisiorien, sie waren meistens aus dehnbarem Kautschuk oder auch aus den feinen Drähten, die zum Bau von Klavieren verwendet werden, gefertigt. Man kann sich vorstellen, wie das ausgesehen hat und welche Schmerzen die Träger vielleicht auch erdulden muste. Eines jedoch ist seit damals bis heute so ziemlich gleich geblieben: Das Prinzip einer solchen Apparatur. Die Muskulatur des Mundes soll aktiviert werden, wodurch eventuelle Fehlstellungen im Ansatz beseitigt und behoben werden. Das galt und gilt sowohl für bereits ausgebildete Fehler wie auch sich abzeichnende Probleme im Kieferbereich. Schnell kamen dann jede Menge unterschiedlichster Modelle auf den Markt, nur in wenigen Fällen behalf man sich zunächst mit speziellen Übungen, die unter dem Namen der „Myofunktionellen Therapie“ bekannt wurden. Dabei wurde einfach auf eine Art Selbstheilung gesetzt, in dem man die Patienten zu bestimmten, sehr oft und häufig zu wiederholenden Übungen anleitete. Die Muskulatur konnte dadurch gestrafft und entsprechend verbessert werden. Freilich hilft das auch nur in Ausnahmefällen, oft sind die Fehlstellungen schon weit fortgeschritten oder ihre Ausprägung dürfte sich besonders problematisch entwickeln – die Zahnspange ist dann eben die einzige noch wirksame Methode. Da gibt es dann herausnehmbare Apparate und die bekannten (und in der Regel verhassten) feststehenden Geräte. Der Einbau selbst ist immerhin eine kleine Operation und die oft sehr jungen Patienten sind schon seit Anbeginn dieser Erfindung großem Spott ausgesetzt. Vielleicht kennt man das auch noch aus der eigenen Kindheit, aber das soll uns hier auch nicht weiter interessieren. Wechselbare Spangen hingegen, die sich auch mal rausnehmen lassen, sind zwar viel beliebter, werden aber von den Zahnärzten nicht so gern verordnet. Denn gerade Kinder und Jugendliche neigen dann zur ständigen Entnahme, was den Effekt natürlich auf das Gröbste vermindert. Eine Zahnklammer soll helfen und wenn sie nur selten im Mund ist, bringt sie überhaupt nichts. Es ist erstaunlich und sicher nicht sonderlich positiv, wie schon Kinder ästhetisch urteilen und eine genetisch verursachste oder aber auch erworbene Fehlstellung als schlecht aburteilen. Da es nicht viel bringt, sich mit ihnen über solch unreifen Urteile zu streiten, sie behalten ihre Verbindlichkeit sowieso wenn kein Erwachsener in der Nähe ist, erschien es findigen Medizinern viel sinnvoller, eine bessere und vor allem weniger sichtbare Methode zu entwickeln: Invisalign.

Invisalign – Der Traum aller Spangenträger

Vor einigen Jahrzehnten entwickelten man dann ein Verfahren, das auf Transparenz und leichte Anpassung setzte. Die Fehlstellungen werden bei Invisalign einfach mit geradezu unsichtbaren Schienen aus Kunststoff korrigiert. Mittlerweile ist diese Methode voll ausgereift und zum Beispiel in Amerika schon lange Standard. Viele Millionen Kinder und Jugendliche profitieren davon und es werden immer mehr. Das Verfahren selbst ist sehr einfach und zugleich hochwirksam: Über eine Computergrafik werden das geplante Ziel der Behandlung festgelegt und die einzelnen Phasen eingeleitet. In der Regel sind die individuell angepassten Schienen in jeder Phase um die zwei Wochen zu tragen und das immanente Druckverfahren richtet die Zähne entsprechend aus.

Der unschlagbare Vorteil von Invisalign ist natürlich optischer Natur: Von weitem sieht man die Einsätze überhaupt nicht und aus der Nähe muss man schon direkt und gezielt auf die Zähne schauen, um etwas zu bemerken! Auch lassen sich die Schienen schnell entfernt, was gerade beim Essen und der so wichtigen Zahnhygiene weitere Pluspunkte bringt. Festsitzende Metallapparaturen sind oft nicht herausnehmbar und beginnen manchmal zu riechen, etwa wenn sich Speisereste verfangen, die gar nicht so leicht zu beseitigen sind.

Ein bißchen Disziplin wird vom Patienten allerdings auch verlangt, darf er die festgelegte Tragezeit doch auf keinen Fall verweigern. Allerdings fällt das eben auch viel leichter, da die Spange eben nicht zu sehen ist und sie einem selbst oft kaum noch auffällt. Hin und wieder ist ein leichtes Lispeln am Anfang der Tragezeit zu beobachten, was aber auch bei anderen, unschönen Modellen auftritt und schnell wieder verschwindet. Wichtig ist es, die Zähne vom behandelnden Mediziner ausgiebig reinigen zu lassen, was aber sowieso zum Basisprogramm der Behandlung gehört. Verfärbungen können sich dann gar nicht erst entwickeln.

Und die Nachteile? Nun, Invisalign ist natürlich nicht so billig wie die Metallklammer und es wird auch nur selten von einer Krankenkasse unterstützt. Die gesetzlichen Kassen jedenfalls halten mal wieder nur das billigste Verfahren für förderfähig, was man ja von anderen Eingriffen gut kennt. Schönheit kostet eben ein wenig und in diesem Fall sollte sie uns schon etwas Wert sein! Denn der Träger profitiert ungemein von Invisalign – während der Tragezeit und natürlich auch im späteren Leben. Bei Jugendlichen gilt der Beginn der Pubertät als ideal, denn im Alter von etwa 12 Jahren beginnt der Körper rasant zu wachsen, was sich für die Beseitigung der Fehlstellung gleich nutzen lässt. Doch auch Erwachsene können Invisalign jederzeit gewinnbringend nutzen und sich unschöne Zähne begradigen lassen. In Berlin gibt es jedenfalls eine Reihe von guten Ärzten, die sowohl eine eingehende Beratung und eine zuverlässige wie sichere Behandlung anbieten – hier gleich eine empfehlenswerte Adresse: kieferorthopaede-in-berlin.de.